Es gibt kein fließendes Wasser, kaum Strom, die Menschen leben in Wellblechhütten. Die Schule bietet zwar Unterricht an, doch wenige Jungs und Mädchen, die Morales beim Rundgang mit Daianes Cousin Anderson Couthino durch den Stadtteil trifft, gehen hin. Alkohol und Drogen sind ein ernstes Problem.

Morales kennt die integrative Kraft des Sports. Noch während seines Aufenthalts gründet er mit dem Cousin das Jugendfreizeitzentrum Instituto Juventude Criativa, das neben Musik und Tanz auch Box-Training anbietet. Er kauft Handschuhe und Sandsäcke ein, engagiert einen Trainer. Jedes Kind, jeder Jugendliche ist willkommen, allerdings nur, wenn er auch den Schulunterricht besucht. Bevor das Training losgeht, werden Hausaufgaben gemacht und Englisch gelernt. Rund 400 Kinder kommen regelmäßig vorbei.

Die ersten Erfolge stellen sich ein. Doch die Wirtschaftskrise in Brasilien verschärft sich. 2017 schließt die örtliche Schule, weil der Staat die Lehrergehälter nicht mehr zahlen kann. Lokale Unterstützer des Projekts springen ab, da sie selbst in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Das Zentrum steht Anfang 2018 kurz vor dem Aus, da reicht Morales bei der help alliance seinen Projektantrag ein und erhält die Zusage.

„Ich bin einfach nur happy, dass wir durch diese Unterstützung weitermachen und das Angebot sogar noch ausweiten können“, sagt Morales. Mit den Fördermitteln sollen das Zentrum renoviert sowie Trainer und Englischlehrer engagiert werden. „Und wir wollen Strukturen schaffen, damit sich das Projekt ab 2021 selbst tragen kann“, erklärt Morales.