Luftfracht
Schlüsselbranche auf Effizienzkurs
Sie kann Leben retten, wenn Organe oder Stammzellspenden sehr schnell befördert werden müssen. Sie macht es möglich, stillstehenden Maschinen das dringend benötigte Ersatzteil von weit her zu liefern oder frische Lebensmittel rund um den Globus zu transportieren. Da die Warenströme weltweit steigen, muss die Luftfracht klimaschonender werden.
Flottenerneuerung
Die Boeing 777F im Vergleich zur MD-11 aus den 1990er Jahren:
Weil der Transport in der Luft bis zu 20-mal teurer ist als die Beförderung am Boden ist klar: Es fliegt nur das, was unbedingt geflogen werden muss. Dazu gehören etwa Pharmazeutika oder verderbliche Waren wie Fisch, Obst und Gemüse. Auch für Tiere ist das Flugzeug auf längeren Strecken das geeignete Transportmittel. Entsprechend machen deutsche Luftfrachtexporte zwar nur 3 Prozent der Tonnage des Inter-
kontinentalhandels aus, aber mehr als 30 Prozent des Wertes. Luftfracht transportiert hochwertige Güter, die im Alltag der Menschen lebenswichtig sind.
Das Zwei-Säulen-Konzept
Um so effizient wie möglich zu operieren, setzt Lufthansa Cargo im Wesentlichen auf zwei Transportmodelle: Entweder es wird mit Frachtflugzeugen geflogen oder es werden Beiladekapazitäten in Passagiermaschinen genutzt. Das ist vor allem auf Strecken der Fall, die weniger Nachfrage nach Fracht haben. Dieses Zwei-Säulen-Konzept schafft Effizienz und schont Ressourcen. Rund 300 Zielorte in 100 Ländern bedient Lufthansa Cargo auf diese Weise.
Die wichtigste Stellschraube für emissionsarmes Fliegen ist allerdings die Flotte. Lufthansa Cargo setzt auf die Boeing 777F, die rund 20 Prozent effizienter sind als die auszumusternden MD-11F und entsprechend weniger CO₂-Emissionen verursachen. Zudem investiert das Unternehmen umfassend in das Frachtzentrum am Flughafen Frankfurt. Um künftig noch mehr Kerosin einzusparen, ersetzt Lufthansa Cargo
seine Standardcontainer durch leichtere Varianten. Zudem wird geprüft, ob Ladehilfsmittel aus Holz durch leichtere Materialien aus recyceltem Pappfaserverbundwerkstoff ersetzt werden können.
Digitalisierung gemeinsam vorantreiben
Deutschlands Exportindustrie braucht eine leistungsstarke Luftfracht. Dafür sind moderne, schlanke Prozesse ebenso entscheidend wie digitale Schnittstellen – entlang der Wertschöpfungskette und im Zusammenspiel mit den Behörden. Mit einem „Digitalen Testfeld Luftfracht“ könnte der Bund hier gemeinsam mit den Unternehmen der Luftfrachtlogistik und Wissenschaft couragiert vorangehen und Zukunft gestalten.
Lufthansa Cargo fliegt weiter nach China
China ist aufgrund des Corona-Virus vom internationalen Luftverkehr weitgehend abgeschnitten. Auch die Lufthansa Group setzt sämtliche Passagierflüge zum chinesischen Festland vorübergehend aus. Die Frachtmaschinen von Lufthansa Cargo fliegen hingegen weiter: Als Vorsichtsmaßnahme legen die Flugzeuge im sibirischen Nowosibirsk einen Zwischenstopp ein, die Crews wechseln. So wird sichergestellt, dass die Piloten ihr Cockpit in China nicht verlassen müssen und dennoch die Ruhezeiten einhalten. Befördert werden gehäuft Hilfsgüter wie Atemschutzmasken, Schutzanzüge und Laborbedarf. Daneben, wie sonst auch: eilige Ersatzteile und Maschinen und beispielsweise empfindliche Pharmazeutika – eben alles, was eine Volkswirtschaft dringend benötigt, um gut zu funktionieren.
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Die Boeing 777F im Vergleich zur MD-11 aus den 1990er Jahren:
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