Restart

Kein Business as usual 

Nach Wochen des Stillstands heben nun wieder mehr Flugzeuge der Lufthansa Group ab. Um auch in Corona-Zeiten sicheres Reisen zu ermöglichen, haben Flughäfen und Airlines mit Bund und Ländern ein tragfähiges Hygienekonzept entwickelt. Damit der Restart gelingt, braucht es weitere politische Initiativen. 

Saubere Kabinenluft

„Die Ansteckungsgefahr ist äußerst gering. Das hängt auch mit den Lüftungssystemen in Flugzeugen zusammen, die sind exorbitant besser als in allen anderen Verkehrsmitteln. Die filtern mehr als 99 Prozent der Keime heraus.“

René Gottschalk,
Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes

Stetige Frischluftzufuhr
Vollständiger Luftaustausch durchschnittlich alle drei Minuten

Quelle: BDL

Stetige Frischluftzufuhr
Vollständiger Luftaustausch durchschnittlich alle drei Minuten

Quelle: BDL

Hohe Luftqualität und Rückfluggarantie

Durch eine vertikale Luftströmung und den Einsatz von Hochleistungsfiltern, die dem Standard in klinischen Operationssälen entsprechen, ist die Luft in Flugzeugen äußerst sauber. Während der gesamten Reisekette ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben. Beides sorgt für ein sehr geringes Infektionsrisiko. Weil es in vielen Ländern verschiedene Einreisebestimmungen gibt, die sich zudem häufig ändern, bieten die Netzwerk-Airlines der Lufthansa Group ihren Passagieren einen besonderen Schutz. Unabhängig vom gebuchten Tarif erhalten Reisende eine grundsätzliche Rückfluggarantie auf allen europäischen Strecken. Je nach Tarif ist ein „Rundum-Sorglos Paket“ im Preis enthalten, in dem auch die Kosten für eine Quarantäne oder einen medizinischen Rücktransport übernommen werden.

Ausnahmesituation erfordert politische Reaktionen

Auch wenn der Luftverkehr jetzt wieder anzieht: Von einem „business as usual“ kann noch lange keine Rede sein. Auf diese Ausnahmesituation muss die Politik reagieren. 

  • Reiserestriktionen abbauen und vereinheitlichen: Nach wie vor gilt für rund 160 Länder außerhalb der EU eine pauschale Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, für die meisten Drittstaaten zudem ein Einreiseverbot in die EU. Weil sich das Infektionsgeschehen aber von Land zu Land unterscheidet, sollte die Notwendigkeit für Restriktionen regelmäßig überprüft werden. Zudem ist eine Synchronisierung der verschiedenen Regelungen zu Einreisebestimmungen, Quarantäne und Reisehinweisen – die für Fluggäste kaum mehr zu überblicken sind – erforderlich. Die von der EU-Kommission veröffentlichte „Whitelist“ mit zunächst 15 Drittstaaten ist ein guter Start in die richtige Richtung. Deutschland allerdings erlaubt derzeit die Einreise nur aus elf dieser Länder. Das führt zu ungleichen Wettbewerbsvoraussetzungen, ohne zu mehr Gesundheitsschutz beizutragen.
  • Quarantänen minimieren: Richtigerweise beginnt sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass auf eine Quarantäne verzichtet werden kann, wenn Passagiere einen aktuellen, negativen Covid-19-Test vorweisen können. Ein solch verbindlicher Vorabtest könnte Reisen zwischen Staaten mit unterschiedlichem Infektionsniveau grundsätzlich ermöglichen. Lufthansa Group hat gemeinsam mit Partnern in Frankfurt und München Zentren für Corona-Schnelltests aufgebaut: Seit Ende Juni können sich abreisende und ankommende Passagiere kurzfristig testen lassen. 
  • Aussetzung der Slot-Regulierung verlängern: Angesichts der Corona-Pandemie hat die EU die Vergaberichtlinie von Start- und Landerechten vorerst bis Oktober ausgesetzt. Die Regulierung besagt, dass Airlines, um ihre Slots zu sichern, vier Fünftel davon bedienen müssen. Weil der Flugverkehr noch bis weit ins kommende Jahr hinein nur ein relativ niedriges Niveau erreichen wird, sollte diese Regel auch für die Wintersaison 2020/2021 ausgesetzt werden. Andernfalls wären die Airlines gezwungen, weitgehend leere Flugzeuge auf die Reise zu schicken. Das wäre weder ökonomisch noch ökologisch zu vertreten.
     

Der Restart fordert Deutschlands Luftverkehr erheblich. Der Wettbewerb wird durch die Krise noch härter. Dieses Umfeld gilt es bei anstehenden politischen Entscheidungen in Berlin und Brüssel zu berücksichtigen. 

Saubere Kabinenluft

„Die Ansteckungsgefahr ist äußerst gering. Das hängt auch mit den Lüftungssystemen in Flugzeugen zusammen, die sind exorbitant besser als in allen anderen Verkehrsmitteln. Die filtern mehr als 99 Prozent der Keime heraus.“

René Gottschalk,
Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes

Stetige Frischluftzufuhr
Vollständiger Luftaustausch durchschnittlich alle drei Minuten

Quelle: BDL

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Vollständiger Luftaustausch durchschnittlich alle drei Minuten

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