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Fliegen kann Leben retten

Tausende Menschen mit Leukämie warten weltweit auf lebensrettende Stammzellen. Mögliche Spender kommen entweder aus der eigenen Familie. Oder sie werden über international vernetzte Spenderdateien ausfindig gemacht und leben mitunter weit vom Patienten entfernt. Dann schlägt die Stunde spezieller Kuriere.

Die Operations Managerin Cigdem Vurucu klärt mit dem Stammzellenkurier Hartmut Wiebe letzte Details für eine Mission. Wiebe lebte als Bankmanager mehrere Jahre in Tokio und ist Reiseprofi.

Jedes Jahr werden mehrere Tausend Stammzellentransporte in Neu-Isenburg geplant. Das zehnköpfige Stammzellen-Team des Logistikexperten time:matters steht rund um die Uhr zur Verfügung, um die Kuriere optimal auf die Missionen rund um den Globus vorzubereiten und jederzeit zu unterstützen. Die Reisen sind alles andere als gewöhnlich: „Wir wissen, dass von diesem Transport abhängen kann, ob ein Mensch noch seinen nächsten Geburtstag feiern kann“, so Marco Dehler, Leiter des Stammzellen-Serviceteams.

Es darf also nichts schiefgehen. Die Stammzellen – sorgsam verpackt in besonderen Boxen, die einst für das Militär entwickelt wurden – müssen stets bei zwei Grad gekühlt werden. Wärme bedroht die sensible Fracht. Die Kuriere halten die Boxen während der gesamten Reise im Auge. Schlafen ist nicht. Auch nicht auf Langstrecken zwischen Europa und den USA, die in Summe leicht 24 Stunden plus X dauern. Wie Bodyguards müssen die Kuriere ihre Sendung beschützen. Beispielsweise vor Sicherheitsbeamten, die die Box durch den Scanner schicken wollen – und die Stammzellen damit zerstören würden.

Ein Fall für Reiseprofis

Jeder einzelne Transportabschnitt, jeder Schritt der Kuriere zwischen den Entnahmekliniken und  Empfängern wird im Vorfeld minutiös geplant. Und zwar in doppelter Ausführung: Fällt beispielsweise ein Flug streikbedingt aus, ist eine Alternative bereits gebucht. Was die rund 350 Stammzellenkuriere bei time:matters eint: Sie sind allesamt Reiseprofis. Viele ehemalige Piloten und Flugbegleiter sind darunter, oft auch ehemalige Manager, die in ihrem Berufsleben als Vielflieger unterwegs waren – und jetzt als freie Mitarbeiter im Kampf gegen Leukämie etwas zurückgeben wollen.

Marco Dehler: „Das gibt eine tiefe Befriedigung. Man fiebert mit, zumal man ja einige Eckpunkte zu den Patienten wie Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand kennt.“ Kuriere und Mitarbeiter in Neu-Isenburg spüren die besondere Verantwortung jeden Tag. 15.000 Stammzellentransporte haben sie abgewickelt. Die Quote der fristgemäßen und korrekten Anlieferungen: 100 Prozent.

Die rund 370 Mitarbeiter der Lufthansa Cargo Tochter time:matters sind Experten für besonders eilige Transporte. Pro Jahr befördern sie weltweit mehr als 500.000 Sendungen über Luft, Schiene und Straße. Darunter dringend benötigte Ersatzteile, medizinische Proben, Gefahrgüter oder wichtige Dokumente. time:matters betreibt in Frankfurt und München eigene Kurierterminals.

Die Operations Managerin Cigdem Vurucu klärt mit dem Stammzellenkurier Hartmut Wiebe letzte Details für eine Mission. Wiebe lebte als Bankmanager mehrere Jahre in Tokio und ist Reiseprofi.

 

 

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